Ehre, wem Ehre gebührt – Rückblick auf den Kameradschaftsabend der Freiwilligen Feuerwehr Plüderhausen
Schon traditionell findet bei Freiwilligen Feuerwehr Plüderhausen der alljährliche Kameradschaftsabend am gleichen Tag wie die Hauptübung statt. So auch in diesem Jahr. Kommandant Roland Bauer konnte hierzu eine Vielzahl an Gästen begrüßen: An erster Stelle Herrn Bürgermeister Andreas Schaffer, Ehrenmitglied Franz Wiedmann, Ehrenkommandant Dieter Greiner, desweiteren einige Gemeinderäte, Mitglieder des DRK, Herrn Fercho vom Polizeiposten Plüderhausen, den Kameradschaftsbund, Mitglieder der Jugendfeuerwehr sowie natürlich auch sehr viele aktive Feuerwehrangehörige.
Nach dem Abendessen, das in diesem Jahr von der Gruppe 2 serviert wurde, erläuterte Roland Bauer kurz einige Dinge zur nachmittäglichen Hauptübung im und am Praxiszentrum in der Hauptstraße. Anschließend bedankte er sich bei der Gemeindeverwaltung sowie den aktiven Kameraden, um sich danach der Ehrung von Rolf Weller zu widmen, der sich in 40 Jahren aktivem Feuerwehrdienst verdient gemacht hatte. Anders als sonst üblich, hielt dieses Mal der zu Ehrende selbst einen Rückblick auf seine aktive Zeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Plüderhausen. Hier ein kurzer Auszug:
Blick ich zurück vor 40 Jahr, eine lange Zeit fürwahr. Der Kunberger Sieger damals Kommandant, sagte: Komm Kerle do machsch au mit, ganz entspannt. Gesagt, getan, beigetreten und begonnen, am 1.5.74 von den Kameraden freudig aufgenommen. Grundausbildung gabs selfmade stets kostenlos - soll heißen gucka, nachmache selber könna, immer atemlos…
…Nach wenigen Jahren treuem Dienst mit den Kameraden, übernahm ich das Amt des Schriftführers von Oskars Annalen. 10 Jahre waren es im Gesamten, bis mich die Aufgaben meines Berufes übermannten. 5 Jahre Pressearbeit von Hand auf Schreibmaschine getippt, bis die Ära begann zu Schreiben elektrisch - Bit für Bit. Ich überzeugte die Verwaltung von der neuen Zeit, der Kämmerer Franz Wiedmann war dann bereit - zu finanzieren den ersten Computer in der Wehr, dann wogen die Tippfehler nicht mehr so schwer. Damals musste man viel berappen fürs PC-Equipment - 4.000 deutsche Mark gab das Plüderhäuser Parlament…
Hochwasser, Brände, 2 Öltanker, Explosion in der Fabrik, Waldbrand - stets bin ich hurtig ins Magazin gerannt. In meiner Studentenzeit war ich oft der erste in der Fahrzeughalle, das hieß dann meistens für mich Funkerdienst in der Zentrale. Ein interessanter Waldbrandeinsatz war kein Standard, es gab Kontakt zu einem Heli Namens Bussard. Polizeihubschrauber, mit Urbacher Wehr und Pendelverkehr, das am Funk zu koordinieren fiel mir nicht schwer. Verkehr zu regeln im Einsatz gab es früher mitnichten - heute muss ich leider darauf verzichten…
…Meinen Dienst habe ich immer gerne getan, doch nun bin ich ein Veteran. Bevor die guten jungen Männer und Frauen der Wehr zu mir sagen: Rolf ist dir dies zu schwer, die Leitern werden höher, die Kameraden schneller, das ist nichts mehr für der alten Weller, sag ich als ältester aktiver Feuerwehrmann Tschüss und Ade. Macht's gut, bleibet gsond und au schee. In diesem Sinne wünsche ich euch von diesem Platz - stets gute und gesunde Rückkehr vom Einsatz. Zu Guter letzt möchte ich euch sagen, denn ihr könnt es nicht erraten - Ich hab beschlossen, das kam mir schon seit langem in den Sinn, zu verzichten auf Feuerwehrheim, Blumen und Becher aus Zinn. Den Gegenwert in Euro und etwas mehr erhält von mir die Jugendfeuerwehr.
Unter lang anhaltendem Applaus wurde unserem Kameraden Rolf Weller dann von Bürgermeister Andreas Schaffer das Feuerwehrehrenzeichen in Gold verliehen. Gleichzeitig wurde er mit großem Dank aus dem aktiven Dienst verabschiedet.
Weiterer großer Dank wurde dem Kameraden Martin Gütler zuteil, der über 20 Jahre das Amt des Kassiers in der Freiwilligen Feuerwehr ausübte. Hierfür übergab ihm Kommandant Roland Bauer einen Gutschein und dankte ihm nochmals recht herzlich für die jahrelange gute Zusammenarbeit.
Im Anschluss daran ergriff Ehrenmitglied Franz Wiedmann das Wort. Als er im Mai diesen Jahres beim 40-jährigen Jubiläum der Jugendfeuerwehr Plüderhausen einen Herzstillstand erlitten hatte, reagierten die zwei Feuerwehrkameraden Dennis Schneider und Jan Zoller blitzschnell und leisteten mittels einem, der beiden erst im vergangenen Jahr von den Gemeinderätinnen Claudia Jensen und Elke Mück gespendeten, Defibrillator Erste Hilfe. Kurze Zeit später wurden sie vom ebenfalls anwesenden, ausgebildeten Rettungsassistenten Carsten Ohsberger und dessen Lebensgefährtin Dr. Yvonne Zanke unterstützt. Alle vier waren maßgeblich daran beteiligt, dass Herr Wiedmann heute noch unter uns weilt, wofür sich dieser bei seinen Lebensrettern nochmals persönlich mit einem Präsent bedankte. Dennis Schneider (als einer der beiden Ersthelfer) erhielt dann von Bürgermeister Andreas Schaffer noch eine Urkunde, in der die Gemeinde Plüderhausen ihren Dank und Anerkennung für diese Leistung ausspricht. Da Jan Zoller aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend war, wird die Ehrung für ihn im Rahmen einer anderen Feuerwehrveranstaltung erfolgen.
An dieser Stelle dankt die Führung nochmals allen geehrten Kameraden für ihre treuen Dienste bei der Freiwilligen Feuerwehr Plüderhausen und wünscht für die weitere Zukunft - egal, ob als Mitglied des Kameradschaftsbundes oder weiterhin bei der aktiven Abteilung - alles Gute.
Nach den Ehrungen und der Verabschiedung konnte Roland Bauer den offiziellen Teil gegen 22:00 Uhr beenden. Zusammengesessen und in gemütlicher Runde gefeiert wurde allerdings noch bis weit nach Mitternacht.