Bericht über die Hauptversammlung am 03.03.2017
Zur diesjährigen Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Plüderhausen konnte Kommandant Marc Angelmahr am vergangenen Freitag zahlreiche Gäste begrüßen. Neben BM Andreas Schaffer und Kämmerin Regina Rösch, dem stv. Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzenden Markus Kaumeyer, vom Polizeiposten Plüderhausen Herrn Stegck, Ehrenkommandant Dieter Greiner sowie Ehrenmitglied Franz Wiedmann, waren auch zahlreiche Gemeinderäte/innen der Einladung der Feuerwehr gefolgt.
Nach der Totenehrung folgte der Bericht des Kommandanten, der auch im abgelaufenen Berichtsjahr auf ein arbeitsreiches Jahr der Freiwilligen Feuerwehr Plüderhausen zurückblicken konnte. So waren vom 01.01.2016 bis 31.12.2016 insgesamt 62 Einsätze abzuarbeiten (davon 57 in Plüderhausen und 5 im Ortsteil Walkersbach), die sich wie folgt aufteilten: 17 Brandeinsätze vom Zimmerbrand bis zum Wohnungsbrand und Dachstuhlbrand und 23 Technische Hilfeleistungen, überwiegend durch Unwetter verursacht. Hinzu kamen 8 Brandsicherheitswachen sowie 14 sonstige Einsätze, wie z. B. Brandnachschau, Fehlalarme durch Brandmeldeanlangen und weitere Dienstleistungen.
Weiterhin wurden in diesem Zeitraum 43 Übungen abgehalten. Der Personalstand ist mit 85 Feuerwehrangehörigen in den Abteilungen Plüderhausen und Walkersbach unverändert gut, wenngleich heute und in der Zukunft ein besonderes Augenmerk auf die ausreichende Tagesverfügbarkeit zu richten ist. Um dies für die Abt. Plüderhausen sicher zu stellen, wurde als Sofortmaßnahme die Alarmierung von Montag bis Freitag im Zeitfenster von 06:00 Uhr bis 18:00 Uhr bei entsprechenden Einsatzstichworten auf einen Vollalarm der Abt. Plüderhausen erhöht. Als weitere Maßnahme werden seit 2017 vier Kameraden aus Walkersbach, die in Plüderhausen oder den umliegenden Orten arbeiten, als sogenannte Daywalker mitalarmiert. Diese vier Kameraden haben, zusätzlich zu ihrem Spint in Walkersbach, nun auch im Feuerwehrhaus in Plüderhausen ihre persönliche Schutzausrüstung und nehmen auch an den Übungen der Abt. Plüderhausen teil.
Weitere wichtige Punkte aus dem Jahresbericht von Kdt. Angelmahr waren:
Großes Engagement bei der Verwaltungstätigkeit und der Instandhaltung von Geräten und dem Fuhrpark:
Auch im vergangenen Berichtjahr hat der Bereich Verwaltung, Dokumentation und Berichtswesen wieder viel Zeit beansprucht. Mittlerweile im zweiten Jahr wird die Verwaltungssoftware Amefire, zur Gewährleistung eines effektiven und reibungslosen Ablaufes für die Erstellung der Kostenbescheide und die Abwicklung der Entschädigung für Einsätze und Dienste, genutzt. Für anstehende Beschaffungen wurden damit verbundene Gespräche mit Herstellern und Lieferanten geführt. Sofern möglich, wurden Reparaturen an Geräten und Fahrzeugen selbstständig durchgeführt. Dabei werden erhebliche Kosten für die Gemeinde eingespart. Die Instandhaltung des Fahrzeug- und des Gerätebestands wird in kompletter Eigenregie im Ehrenamt geführt. Ebenso die Instandhaltung der Räume. Damit sind nur einige wenige Bereiche genannt, die komplett eigenständig und neben dem Dienst- und Übungsbetrieb von den ehrenamtlichen Mitgliedern der Feuerwehr geleistet werden.
Das ist in der heutigen Zeit keinesfalls mehr selbstverständlich! Auch bei der Freiwilligen Feuerwehr und da müssen wir gar nicht so weit gehen, werden schon heute für diese Arbeiten hauptamtliche Kräfte eingesetzt. Plüderhausen ist derzeit dank vieler aktiver Mitglieder noch in der Lage, dies ehrenamtlich zu tun. Das ist ein großer Vorteil für die Gemeinde! Allerdings bedarf dieser ehrenamtliche Einsatz auch Wertschätzung und entsprechende ehrenamtliche Entschädigung.
Standort Feuerwehrhaus:
Seit Mitte Februar 2017 liegt die gutachterliche Stellungnahme zur zeitlichen Nutzungsdauer des Feuerwehrgerätehauses vor. Diese wurde in der Sitzung des Feuerwehrausschusses am 22. Februar 2017 bekannt gegeben. Danach ergeben sich folgende Nutzungszeiten: Treppenhaus mit Notariat maximal 5 Jahre und Feuerwehrgebäude mit Saal max. 15 Jahre. Auch diese Angaben beinhalten ein Restrisiko (z. B. Dach) das eine Nutzungsdauer verkürzen kann. Die Feuerwehr favorisiert hierbei eindeutig den aktuellen Standort in der Ortsmitte!
Ehrenamt "Freiwillige Feuerwehr" - Zukunftsmodell oder nicht!?
Einsatzbereit zu jeder Tages- und Nachtzeit, ob während der Arbeit im Beruf, im Urlaub oder in der Freizeit, ob an Weihnachten oder sonst im Jahr: auf IHRE Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr ist stets Verlass! Diese ehrenamtliche Leistungsbereitschaft ermöglicht es den Gemeinden ihrer kommunalen und verpflichtenden Selbstverwaltungsaufgabe nachzukommen. Dieses Modell ist für die Kommunen ein nicht zu verachtender Sparposten. Allerdings ist Ehrenamtlichkeit nicht mit Unentgeltlichkeit im Sinne von Kostenfreiheit gleichzusetzen. Für das Zukunftsmodell der "Freiwilligen Feuerwehren in Baden Württemberg und in Plüderhausen" ist es wichtig, dass die ehrenamtlichen Mitglieder ihren Dienst auch in der Zukunft motiviert und mit Freude tun. Dies ist in der heutigen Gesellschaft eine besondere Herausforderung.
Damit das so bleibt, sind die Verantwortlichen in Land, Kreis und Kommune aufgefordert zu handeln, z. B. durch Abbau von Bürokratien oder die Herabsetzung des Alters für die Teilnahme an der Grundausbildung um langjährige Mitglieder der Jugendfeuerwehr nicht zwischen Schulabschluss und dem Beginn einer Ausbildung oder weiterführenden Schule zu verlieren. Es ist nicht damit getan, ein mit den kommunalen Spitzenverbänden abgestimmtes Strategiepapier zu veröffentlichen und nichts passiert!
Auch um den Nachwuchs ist es laut Christoph Danner, dem Leiter der Jugendabteilung, gut bestellt, da in der Jugendfeuerwehr Plüderhausen derzeit 31 Jugendliche aktiv sind. Das Ergebnis der guten Jugendarbeit war, dass auch in 2017 mit Luca Albrecht, Marvin Fauth, Lina Schaffer, Fabian Praher und Hosea Ndaula gleich fünf Mitglieder aus den eigenen Reihen per Handschlag durch den Kommandanten in den aktiven Dienst übernommen werden konnte. Dank ihrer langjährigen Zugehörigkeit zur Jugendfeuerwehr Plüderhausen wurden sie alle mit der Traditionsnadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Im Rahmen der diesjährigen Hauptversammlung stand die turnusgemäße Wahl eines neuen Feuerwehrausschusses an. Drei der gewählten Mitglieder des bisherigen Ausschusses (Wolfgang Nuding, Carsten Ohsberger und Rainer Steiner) standen auf eigenen Wunsch hin nicht mehr zur Wahl. Die bisherigen Mitglieder Peter Storz, Jochen Kolb, Thomas Michael Ulmer, Konrad König, Dominik Göltz und Martin Schiffner (für die Abt. Walkersbach) wurden wiedergewählt. Neu gehören den neun gewählten Mitgliedern nun Magnus Egelhof, Dennis Schneider und Martin Schönwitz an.
Anschließend überbrachte der stv. Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Markus Kaumeyer die Grußworte des Vorsitzenden und der Kreisbrandmeisterstelle. Er lobte die in Plüderhausen gelebte interkommunale Zusammenarbeit, das Engagement auf Kreisebene mit der Ausrichtung der Abnahme des Leistungsabzeichens, die gute Jugendarbeit und die Mitarbeit in der Kreisjugendfeuerwehr. Besonders verwies auf die Wertschätzung im Ehrenamt, die sich schon an kleinen Dingen, wie z. B. einer neuen Ausgehuniform festmachen ließen.
Für langjährige Ausbildertätigkeit als Kreisausbilder Funk und großem Engagement im Bereich der Brandschutzerziehung für Kinder und Schüler wurde sodann Thomas Michael Ulmer mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Silber des Kreisfeuerwehrverbands Rems-Murr durch Markus Kaumeyer ausgezeichnet. Thomas Michael Ulmer ist seit 2002 Kreisausbilder Sprechfunk und hat in dieser Funktion unzählige Lehrgänge durchgeführt. Hervorzuheben ist sein Engagement für Kinder und Schüler - so ist er seit 2006 für die frühe Brandschutzerziehung im Kindesalter bei der Feuerwehr Plüderhausen verantwortlich und hat regelmäßig Kindergartengruppen und Schulklassen im Feuerwehrhaus zu Besuch.
Im weiteren Verlauf überbrachte BM Andreas Schaffer das Grußwort der Gemeindeverwaltung und des Gemeinderates an die Versammlung. Er dankte allen Feuerwehrangehörigen für deren großes Engagement zum Wohle der Gemeinde bei der Ausführung des Übungs- und, Einsatzdienstes und zeigte sich zufrieden mit dem hervorragenden Ausbildungsstand sowie der guten Zusammenarbeit mit der Verwaltung und mit anderen Feuerwehren sowie Organisationen. Gleichzeitig stellte er fest, dass die örtliche Feuerwehr in Personal, Technik und Administration zeitgemäß sowie modern ausgestattet sei. Die obligatorische Entlastung der Führung, vorgenommen von BM Andreas Schaffer, erfolgte einstimmig.
Mit einem persönlichen Dank an all seine Mitarbeiter in allen Gremien, die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden sowie an den Gemeinderat und die Verwaltung schloss Marc Angelmahr die Versammlung um 22:00 Uhr.