Ausflug der Jugendfeuerwehr Plüderhausen

Im zweijährigen Rhythmus bietet die Jugendfeuerwehr Plüderhausen ihren Mitgliedern eine mehrtägige Freizeit. So auch in diesem Jahr. Am Dienstag, 28. August gingen 18 Jugendliche und ein siebenköpfiges Betreuerteam unter der Leitung von Jugendwart Dominik Ströhlein auf große Fahrt.

Mit drei Kleinbussen startete die Gruppe ins evangelischen Freizeitheim Hausen (Obersontheim). Nachdem die Zimmer bezogen und die Küchenutensilien verstaut waren konnten wir das im Jahre 1795 ursprünglich als Bauernhaus und Stallung errichtete Gebäude genauer erkunden. Das Bauernhaus, das in den vergangenen Jahren liebevoll zum Feriendomizil für Gruppen umgestaltet wurde, bietet neben einer großräumigen Küche und einer Grillstelle auch vielfältige    Freizeitmöglichkeiten. Im ehemaligen Pferdestall stehen Tischfußball und Billard bereit. Eine  Tischtennisplatte sowie eine weitläufigen Außenanlagen für Sport und Spiel ließen keine Wünsche offen.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, folgte auch schon der erste Programmpunkt. Wir fuhren in das nahe Städtchen Vellberg. Dort trafen wir unseren Führer vor der Martinskirche auf der Stöckenburg.

Der Stöckenburger Bergrücken war vor dem Jahre 630 eine ehemalige befestigte Keltensiedlung.  Die dort heute stehende Martinskirche stellt mit ihrem spätgotischen Hochaltar aus der Riemenschneiderschule ein mittelalteriches Kleinod dar.

Anschließend ging es in es ins nächtliche Vellberg. Dort erwartete die Jugendlichen eine Nachtwächterführung. In der Atmosphäre der historischen Gebäude und Wehranlagen fühlten wir uns in die Zeit des Mittelalters zurückversetzt. Dies wurde dadurch verstärkt, dass sich unser Nachtwächter mit historischem Gewand, Laterne, Signalhorn und Hellebarde verkleidet hatte. Er führte uns durch die Vellberger Altstadt und konnte uns so manch spannende Geschichte erzählen. Ein besonderer Höhepunkt war dabei die Begehung des nur von Fackeln beleuchteten Wehrgangs.

Nachdem wir uns am frühen Morgen des zweiten Tages gestärkt hatten ging es ins Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen bei Schwäbisch Hall. Über 60 alte Häuser veranschaulichten uns das Leben unserer Vorfahren. Vom Gutshof, über ein Armenhaus, bis hin zu einem Arrestgebäude konnte man erleben, wie das Leben in unserer Heimat früher aussah und dass die „gute alte Zeit“ durch harte Arbeit geprägt war. Nach einem zweistündigen Rundgang konnten die Jugendlichen im Anschluss das weiträumige Museum selbst erkunden, bevor man sich dann am Nachmittag zu einem besonderen Museumsprogramm in zwei Gruppen traf.

Eine Gruppe der Jugendlichen konnte unter Anleitung die Feldarbeit unserer Vorfahren kennen lernen. Neben dem Mähen mit Sense und Sichel, galt es Schafe, Ziegen, Schweine und Hühner zu füttern. Anschließend erfolgte in der Tenne einer 450 Jahre alten Scheune der Drusch von Weizengarben mittels Dreschflegel und das Trennen der Spreu vom Weizen.

Die zweite Gruppe beschäftigte sich mit Techniken des historischen Hausbaus. Unter Anleitung wurde ein Dach mit Bieberschwänzen (Dachziegeln) in traditioneller Weise eingedeckt. Weiter konnte eine vorgefertigte Fachwerkkonstruktion in der so genannten Rahmenbauweise errichtet werden.

Nachdem die Fachungen verstrebt und mit Flechtwerk aus Weide oder Haselnuss versehen wurden, hätte in einem weiteren Arbeitsschritt der Lehm aufgebracht werden können.

Zufällig waren wir anwesend, als einige der insgesamt 13 Ferkel der Sau „Maria“ das Licht der Welt erblickten, so konnten wir den Wurf eines Schwäbisch-Hällischen Landschweins miterleben.

Am Donnerstag, 30. August 2012, dem dritten Tag unseres Ausflugs fuhren wir in den Erlebnis- und Freizeitpark Trippsdrill. Dort angekommen konnten wir uns über mehr als fünf Stunden trockenes Wetter freuen - auf Grund der eher ungünstigen Wettervorhersage waren weniger Besucher im Park und wir mussten an keiner der Attraktionen länger anstehen. Somit konnten wir die Achterbahnen, Wildwasserrutschen und andere abwechslungsreiche und kurzweilige Fahrgeschäfte in vollen Zügen genießen.

Am Freitag besuchten wir nochmals das mittelalterliche Städtchen Vellberg und bildeten mehrere Mannschaften. Es galt sich nun schnellstmöglich in den verwinkelten Gassen und historischen Verteidigungsanlagen zurechtzufinden und verschiedenste Fragen und Aufgabenstellungen des durch die Jugendleiter veranstalteten Stadtspiels zu lösen.

Wieder zurück in unserem Freizeitheim machten wir uns ans gemeinsame Pizzabacken. Jeder konnte nach seinem persönlichen Geschmack einen Teil des Blechs belegen und hinterher seine Eigenkreation genießen. Am Abend wanderten wir in den Nachbarort Oberfischach und stärkten uns beim dort stattfindenden „Lindenfest“ mit einer Roten Wurst und Limonade und ließen unseren letzten gemeinsamen Ausflugsabend ausklingen.

Nach dem Frühstück am Samstagmorgen packten wir wieder unsere sieben Sachen und reinigten unsere Unterkunft. Bevor wir uns aber ins heimische Plüderhausen aufmachten stand uns eine große Zahl von Spielen im Außenbereich und Gesellschaftsspielen zur Verfügung.

Die Jugendfeuerwehr Plüderhausen bedankt sich bei den Feuerwehrfreunden Plüderhausen e.V. für die finanzielle Unterstützung betreffend der beiden Mietfahrzeuge und bei der Firma Egelhof Bau, Plüderhausen für die kostenfreie Bereitstellung eines weiteren Fahrzeugs. Weiter wurden wir unterstützt durch das Ministerium für Arbeit und Soziales aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg sowie des Rems-Murr Kreises.

Außerdem gilt unser Dank all denen, die uns bei der Vorbereitung, der Durchführung und damit dem Gelingen unseres Ausflugs tatkräftig unterstützt haben.